Wir sind Barbara Hofer und Andreas Paul Wolf und bewirtschaften gemeinsam mit den Eltern von Andreas einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb.
Die biologische Wirtschaftsweise ist uns ein echtes Anliegen und wird bereits seit 1989 praktiziert. Den Hauptbetriebszweig stellt die Forstwirtschaft dar. Der landwirtschaftliche Teil wird mit unserer Mann-/Frauschaft bestehend aus 30 Mutterkühen samt Nachwuchs und Stier Fernando abgedeckt.
Im Waldbau setzen auf die natürliche Kraft der Erneuerung, arbeiten vorwiegend mit der Naturverjüngung und lassen auch Totholz zu. Die vielen Baumriesen zeugen von einem umsichtigen Umgang mit den Ressourcen über Generationen. Für unsere Rinderherde haben wir 2013 das „Kuahotel“ errichtet. Dabei handelt es sich um einen Stall, der die gesetzlichen Anforderungen bei Weitem übertrifft. Wir versuchen auf unserem Biohof, die Umwelt als unsere Partnerin zu sehen, sind wir doch ein Teil davon. Wir befinden uns auf einer Reise, in einer Welt, die uns nur geliehen ist. Gehen Sie ein Stück des Weges mit uns.
Der Wolfbauerhof geht bis in das Jahr 1280 zurück, damals noch unter dem Namen Stadlowe. Der Name Wolf wurde im Jahr 1448 das erste Mal erwähnt. Der Hofname „Wolfpauer“ geht auf das Jahr 1663 zurück. Der 1683 erbaute Getreidespeicher, der die Grundlage für das Haus 1683 darstellt wurde schon unter dem Hofnamen Wolfpauer errichtet. Es lässt sich nicht ganz lückenlos rekonstruieren, aber 16 Generationen, die diesen Hof bereits bewirtschaftet haben, können sicher genannt werden. Da bekommt der Begriff Nachhaltigkeit eine tiefe Bedeutung, denn ohne die Umsicht der vorangegangenen Generationen wäre der Hof heute nicht der, der er heute ist. Der Name Paul zieht sich wie ein roter Faden durch die Familiengeschichte . Der Grund? Eine Sage über Waldfrauen, Hilfsbereitschaft und Dankbarkeit.
Nachhaltig und authentisch
Bei der Sanierung des alten Getreidespeichers haben wir versucht so ressourcenschonend wie möglich vorzugehen. Als Bauholz haben uns durch Borkenkäferbefall abgestorbene Bäume gedient. Das kann man an der teilweisen blauen Verfärbung erkennen. Die Dacheindeckung ist mit Tonziegeln erfolgt, die Dämmung wurde großteils mit Zellulose oder Holzfasern bewerkstelligt. Wo auch immer es möglich war und auch technisch Sinn gemacht hat, haben wir heimische Hölzer verbaut. Die Innenwände sind mit reinem Kalkputz verputzt und mit Kalkfarbe gestrichen. Das kann man durchaus als Reminiszenz an die Entstehungszeit des Getreidespeichers betrachten, hat man doch den Kalk früher in der eigenen Kalkgrube gebrannt. Jeder Raum im Gebäude wird mit einer Fußbodenheizung, gespeist von einer Luftwärmepumpe, temperiert. Altes Gemäuer, zeitgemäße Technik.
Bei der Gestaltung des Hauses hat ganz klar das originale Gebäude die Vorgaben gemacht. Dabei haben wir Wert darauf gelegt, den beteiligten Handwerkern, die übrigens alle in der Region verankert sind, keine fertige Planung vorzulegen, sondern eine grobe Marschrichtung vorzugeben. Die Detailplanung haben wir gemeinsam realisiert, oft auch in sehr intensiven Gesprächen und schweißtreibendem Gedanken-Pingpong. Es hat uns schlicht überwältigt mit welchem Elan und Engagement alle angepackt haben, aber auch feinsinnig die Geschichte des Hauses verinnerlicht haben. Es war uns eine Freude mit euch zusammenzuarbeiten. Das Resultat ist ein Stilmix aus sehr modernen Elementen, gepaart mit der urigen Gemütlichkeit eines über 340 Jahre alten Holzhauses. Aber kommen Sie und urteilen Sie selbst.
Am ersten Morgen dachte ich, mit meinem Gehör stimmt was nicht: so still! Nach dem Öffnen des Fensters dann doch: ein Bächlein, ein zarter Wasserfall. Durfte im Rahmen des Kunstprojekts „SCHWEIGEN & MUH“ am kunstsinnigen Wolfbauernhof einige Zeit in dem Häuschen wohnen. Am stärksten blieben mir in Erinnerung: der Duft nach Zirbenholz, das Bad mit dem riesigen Panoramafenster, das Bett, der Sternenhimmel und eben: die Ruhe!
– Georg Nussbaumer –